Zum 1.8.2006 soll der städtische Kinderhort in das Küsterhaus an der Grundschule Breite Straße umziehen. Dieser Vorschlag der SPD-Grünen Gruppe im Sehnder Rat findet Zustimmung aller Parteien. Das Küsterhaus mit dem Hort muss Eigentum der Stadt bleiben, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Regina Runge-Beneke.

Bestenfalls eine Veräußerung an die kommunale Sehnder Wohnbau sei denkbar, denn nur so bliebe das öffentliche Interesse gewahrt. Der überraschende Vorstoß der CDU-Fraktion stößt bei der SPD auf einhellige Ablehnung. Warum sollen wir das Küsterhaus billig verkaufen, um anschließend für die Hortunterbringung Miete zu zahlen, fragt die Vorsitzende des zuständigen Ausschusses für Jugend und Prävention, Silke Lesemann. Auch die dort untergebrachte, vom Förderverein der Grundschule neu gestaltete Bücherei wäre dann gefährdet. Außerdem würde ein Verkauf mit den erforderlichen Grenzabständen eine weitere Verkleinerung der ohnehin schon knapp bemessenen Pausenhoffläche bedeuten. SPD wie Grüne sind sich darüber einig, dass die Entwicklung zu Ganztagsschulen auch die Grundschulen betreffen wird. Es ist daher notwendig, entsprechende Räumlichkeiten vorzuhalten, so die Grünen-Vertreterin Brigitte Philippi. Bereits die Turnhalle Breite Straße musste aus Platzmangel an anderer Stelle errichtet werden. Selbst wenn für den Hort einmal nicht mehr das Küsterhaus notwendig sein sollte, blieben zahlreiche öffentliche Nutzungsmöglichkeiten, die hier realisiert werden könnten. Denkbar wäre z.B. die Einrichtung einer städtischen Bücherei, eines Veranstaltungsortes für den Kulturverein oder ein Mehr-Generationen-Treff. Dem Sehnder Ortsbürgermeister Werner Kracke liegt besonders am Herzen, die letzte prägende Ecke des alten Dorfes Sehnde zu erhalten. Kirche, Grundschule und Küsterhaus stehen als Ensemble unter Gruppendenkmalschutz.