Da das Rauchen vielerorts in den öffentlichen Gebäuden und Schulen verboten ist, sollte dieses auch in unseren Kindergärten erfolgen. Das Rauchen wäre dann auch bei festlichen Veranstaltungen und bei Elternversammlungen zu beachten, so lautet der Antrag der Mehrheitsfraktion im Sehnder Stadtrat.

Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Jugend und Prävention am 13.03.2006 teilte die zuständige Fachbereichsleiterin auf die Anfrage eines CDU-Mitgliedes mit, dass das Rauchverbot nur in Räumen aufgehoben wird, die ausschließlich dem Personal zur Verfügung stehen.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem Sinn des kurze Zeit nach dieser Sitzung gestellten Antrags, denn bereits aus den Angaben in der Ausschuss-Sitzung geht eindeutig hervor, dass schon heute in Bereichen, in denen sich die in den Kindertagesstätten betreuten Kinder aufhalten, ein generelles Rauchverbot besteht. Damit ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Kinder zu den Zeiten des Besuchs der städtischen Einrichtungen ausgeschlossen. Dieses Rauchverbot wird im Übrigen auch bei Elternversammlungen, die in der Regel in den Gruppenräumen durchgeführt werden, eingehalten. Das war bereits so, als unsere Kinder (inzwischen 19 bzw. 17 Jahre alt) eine Kindertagesstätte der Stadt Sehnde besuchten, so Olaf Kruse, Mitglied der SPD im Rat der Stadt Sehnde, und gilt auch heute noch bei den Elternversammlungen, die ich als politischer Vertreter regelmäßig besuche.

Interessant ist jedoch der Teil des CDU/FDP-Antrags, der das Rauchverbot auch auf den dazugehörenden Grundstücken fordert. Dies mag bei Grundstücken umsetzbar sein, auf denen ausschließlich eine Nutzung durch eine Kindertagesstätte erfolgt. Aber ich frage mich, wie diese Forderung z. B. in Wehmingen, wo die Stadt Sehnde mit ihrer Kindertagesstätte nicht der alleinige Nutzer des Grundstückes ist, umgesetzt werden soll, so Olaf Kruse. Die Ausweitung auf den Grundstücksbereich hat schon bei dem vom Kultusministerium erteilten Rauchverbots an Schulen, beispielsweise an der KGS Sehnde, gezeigt, wie schwierig die Einhaltung des Verbots sicherzustellen ist und dass sich die Raucher in die Bereiche zurückziehen, die an die städtischen Grundstücke angrenzen. Leider hinterlassen die meisten Raucher die Reste ihrer Glimmstängel in der Regel dort, wo sie gerade gestanden haben. Das hat bereits zu Beschwerden von Anwohnern der KGS Sehnde geführt, so Olaf Kruse. Der in dieser Form gestellte Antrag der Mehrheitsfraktion ist, wie schon der vom Bürgermeister gekippte Antrag nach Einrichtung eines Eltern-Kind-Zimmers im Rathaus, überflüssig.

Im Bereich des Bürgerbüros, im Ratssaal und den Sitzungsräumen im Rathaus der Stadt Sehnde gilt aktuell ein generelles Rauchverbot. Der Bürgermeister sollte den Antrag des Fraktionsvorsitzenden seiner Partei zum Anlass nehmen, im Rahmen seines Direktionsrechts über ein generelles Rauchverbot in den der Öffentlichkeit zugänglichen Bereichen des Rathauses nachzudenken, so Olaf Kruse. Außerdem wäre es aus meiner Sicht absolut sinnvoll, das an der Schule einschl. Mensa bestehende Rauchverbot auf alle Veranstaltungen in der Schule auszudehnen, aber in diesen Fällen außerhalb des Gebäudes das Rauchen zuzulassen. Dies würde für die Besucher des im Januar stattfindenden Neujahrsempfangs der Stadt Sehnde allerdings bedeuten, sich zwischen den Gesprächen vor dem Haupteingang zur KGS für die Dauer einer Zigarettenlänge abzukühlen.