Die geplante Erweiterung eines Schweinemastbetriebes an der Landesstraße zwischen Gretenberg und Klein Lobke wird von der SPD Sehnde kritisiert. Der bestehende Stall für derzeit 850 Schweine soll nach Erweiterung 1600 Mastplätze für Schweine und 1000 Ferkelaufsichtsplätze erhalten. „Wenngleich die Anlage nicht auf Sehnder Stadtgebiet liegt, so sind doch Sehnder Ortschaften am stärksten von den Auswirkungen dieser Anlage betroffen“, so die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Dr. Silke Lesemann.

Die Anlage liege zwar im nördlichsten Zipfel des Landkreises Hildesheim. Sie werde aber von drei Seiten im Westen, Norden und Osten vom Stadtgebiet Sehnde umgeben. Die nächst liegenden Dörfer Klein Lobke und Gretenberg liegen nur wenige hundert Meter entfernt.
„Die derzeitige Rechtslage gibt den Betroffenen und der Stadt Sehnde praktisch keine Möglichkeit auf das Bauvorhaben einzuwirken. Kommunen müssen mehr praktisch wirksame, effektiv handhabbare planungsrechtliche Möglichkeiten haben, mit denen sie den Bau von Intensivtier-haltungsanlagen steuern und gegebenenfalls auch ausschließen können. In der Bevölkerung führt diese Form der Tierhaltung zunehmend zu Akzeptanzproblemen. Wir sorgen uns nicht nur über weitere Geruchsbelästigungen, sondern auch, dass nach neuen Studien Keime aus derartigen Stallanlagen in einem sehr großen Umkreis verteilt werden. Der Einbau von wirksamen Filtern ist dringend notwendig.
Grundsätzlich fordern wir eine Änderung des Baugesetzbuches und eine Präzisierung des Privilegierungstatbestandes, so dass europarechtliche Vorgaben für eine ökologische und artgerechte Intensivtierhaltung gefördert werden. Zu oft werden gegenwärtig unter Umgehung sonst üblicher Standards Agrarfabriken eingerichtet („Stallbauboom“)– zum Nachteil von Menschen, Tieren und Umwelt. Das Genehmigungsverfahren für den Bau solcher Anlagen muss künftig transparenter gestaltet und die Mitwirkungsrechte der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden.“