Im Rahmen des traditionellen Neujahrsgottesdienstes der ev. Kirche sprach Dr. Silke Lesemann im Bonhoefferhaus in ihrer Eigenschaft als Landtagsabgeordnete über das Thema Integration. In einem Interview beantwortete sie Fragen der beiden Geistlichen, die gesellschaftliche und religiöse Zusammenhänge beleuchteten. Dabei ging es auch darum, wie sich Religionsgemeinschaften für Dialog und Integrationsprojekte engagieren können.

Lesemann verwies auf die in etlichen Städten institutionalisierten „runden Tische“ für Integration, das gegenseitige Einladen zu kirchlichen Festen, wie es z.B. von der Moscheegemeinde in Lehrte praktiziert werde. Dort, wo man einander auf Augenhöhe begegnen kann, ist Integration kein Problem. Befragt auf sogenannte Parallelgesellschaften stellte sie heraus, dass es sich hierbei in erster Linie nicht um ein „Ausländer“- sondern um ein Armutsproblem handele. Zuwanderer seien eher von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen und sie leben häufiger in benachteiligten Quartieren. Diese Situation sei oft nicht selbst gewählt, sondern Ergebnis von Zwängen auf dem Wohnungsmarkt, bzw. habe mit dem Wegzug Besserverdienender zu tun. „Alle politischen Ebenen vom Bund bis zu den Kommunen sind zu einem Umsteuern in der Wohnungspolitik aufgefordert. Wohngebiete müssen aufgewertet sein, damit „Abwärtsspiralen“ verhindert werden und Stadtteile sozial vereinseitigen.

In seinem Grußwort ging der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion auf die kommunalen Aufgaben für das Jahr 2011 ein.

2011 01 09 Toboldt
Wolfgang Toboldt bei seinem Grußwort.