Kommentar zu den Artikeln in der Tagespresse vom 13.08.2009 von Wolfgang Toboldt, Fraktionsvorsitzender SPD-Fraktion im Rat der Stadt Sehnde „Immer mehr Läden in der City stehen leer“ und „Insolvenz: Ein Traditionsgeschäft schließt seine Türen“.




Eine Liste über leerstehende Immobilien in Sehnde zu führen, um sie bei Bedarf suchenden Unternehmen anzubieten, ist aus Sicht der SPD-Ratsfraktion entschieden zu wenig. Das kann man natürlich wie der Bürgermeister bedauern, helfen tut es nicht.

Natürlich ist der Fortbestand von Geschäften zunächst von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens abhängig, aber eine Stadt kann über Unterstützungsmaßnahmen viel dazu beitragen, eine attraktive Einkaufsstraße zu erhalten oder sie wiederzubeleben. Dies beweisen andere Städte seit längerem, wenn auch die Ausgangslage durch gewachsene Stadtkerne dort häufig besser ist als in Sehnde. In Sehnde wird die Ausgangslage in unregelmäßigen Abstanden durch ein Einzelhandels- oder ähnliches Gutachten beschrieben, die Kaufkraft ermittelt und nach jeder Schließung eines Geschäftes neu gejammert. Konkrete Ansätze in einem gemeinsamen, von allen Beteiligten mitgetragenen Konzept aber werden nicht entwickelt. Der Bürgermeister ist nicht der Motor des Stadtmarketings; die Sache ist nicht zur Chefsache erhoben. Es gibt keinen festgelegten „Citymanager“, der sich um die Bestandspflege der ansässigen Geschäfte und Unternehmen kümmert, Vorschläge zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt unterbreitet oder Überlegungen anstellt, welchen Branchenmix Sehnde braucht. Punktuell gibt es zwar Eventmarketing wie Bergfeste, Maibummel, Oktoberfeste, Illuminationen des Kaliberges oder Schützenfeste im Innenstadtbereich, meist mit erheblichem ehrenamtlichem Engagement. Dies aber kann kein professionelles Stadtmarketing ersetzen.

Daraus ergibt sich für die SPD-Fraktion als Fazit:

1. Ansätze sind zwar vorhanden, sie werden aber nicht weiterentwickelt.

2. Eine Liste zu führen mit Leerständen ist verwaltete Hilflosigkeit und kein aktives Handeln. Passivität aber ist der Anfang vom Ende. Aktives Handeln ist gefordert. Dabei muss der Bürgermeister die treibende Kraft sein.

Mittelstrasse2
Mittelstraße in Sehnde