„Brot und Rosen“ war eine Streik-Parole von 20.000 Textilarbeiterinnen, viele von ihnen waren Einwanderinnen, die im Jahre 1912 im Westen der USA für gerechten Lohn (Brot) und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen (Rosen) gekämpft haben. Unter diesem Motto hat die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen AsF am 29. Mai das Sehnder Frauenfrühstück ausgerichtet.

In Erinnerung an die vielfältige Herkunft der Frauen (heute würde man von Frauen mit Migrationshintergrund sprechen), die sich vor fast hundert Jahren zusammengeschlossen haben, haben die Frauen der AsF auf ihrem Frühstücksbüfett deutsche und europäische Speisen angeboten. Zwei besondere Highlights waren kurdische und russische Spezialitäten.

Fruehstueck

Seyhan Süzük hatte für das kurdische Frühstück in ihrer Familie selbst gebackenes Fladenbrot und selbst hergestellten Käse mitgebracht. Dazu gab es Gemüse und Oliven. Angerichtet wurde es traditionell auf einem großen Tablett, das auf ein niedriges Tischchen gestellt wird. Man sitzt auf Teppichen und Kissen und genießt mit gewürztem schwarzem Tee die erste Mahlzeit des Tages.

Auf dem russischen Frühstückstisch prangte ein Samowar zur Zubereitung des Tees. Natalia Kotter hatte Blinys gebacken, die mit einer leckeren russischen Marmelade gegessen wurden. Blinys sind eine sehr alte rituelle Speise, die in ihrer runden Form an die Sonne erinnern sollen und mit dem Frühlingsanfang verbunden sind. Noch heute werden sie gerne mit verschiedenen Beilagen gegessen. Außerdem standen noch russische Kringel zum Kosten bereit.
Weitere Informationen zum Frühstück und der Bedeutung des Brotes rundeten einen schmackhaften und interessanten Vormittag ab. Die Frauen konnten den Text des Liedes „Brot und Rosen“ auf einer Postkarte mit nach Hause nehmen.