Anders als die Ratsmehrheit betrachtet die Sehnder Ratsfraktion der Sozialdemokraten den in der letzten Ratssitzung zum Ausbau des Waldbades gefassten Beschluss als eine vergebene Chance, den Sehnder Bürgerinnen und Bürgern ein Bad nach ihren Bedürfnissen zu bauen.

Der Fraktionsvorsitzende der Sehnder SPD, Wolfgang Toboldt, hatte in der Ratssitzung noch einen letzten Versuch unternommen, durch Darstellung der beengten Verhältnisse im neu geplanten Waldbad die CDU/FDP-Mehrheit von dem Irrweg abzubringen, möglichst alles in das vorhandene Schwimmerbecken zu packen, um damit Kosten zu sparen.

„Letztendlich werden zwar Kosten gespart, aber niemand wird mit der Lösung zufrieden sein. Und bei einer Investitionssumme von fast 1,7 Mio. Euro sollte dies schon am Ende einer Planung stehen.“ kritisiert Toboldt die Pläne.

Weder die Eltern mit Kleinkindern, noch die Schwimmer oder die Jugendlichen, die ihren Spaß haben wollen, können mit der Planung zufrieden sein.

Für die Schwimmer bleibt zuwenig Platz zum Schwimmen und die Wassertiefe mit teilweise nur 1,35 Metern ist zu gering. Die Eltern von Kleinkindern müssen ihre Kinder mehr beaufsichtigen, weil durch die räumliche Nähe von Kleinkindbecken und Schwimmerbereich die Gefahren steigen. Die bisherigen „Attraktionen“ für die Jugendlichen werden nur unzureichend genutzt werden können, weil der aufblasbare Krake den Schwimmern den Platz zum Schwimmen wegnimmt und die Sprungbretter am 3-Meter-Turm abgebaut werden. Die Frage der Beheizung des Wassers durch regenerative Energien wird von der Ratsmehrheit gar nicht mehr geprüft, ist sogar nachträglich extra aus dem Beschlussvorschlag herausgestrichen worden. Und auf die Wünsche und Bedürfnisse des Aufsichtspersonals wurde ebenfalls nicht gehört. Über diese gravierenden Mängel können auch die neuen so genannten „Attraktionen“ wie Nackenduschen, Wasserpilze und Spritzfische nicht hinwegtäuschen.

„Alles in allem ist diese Ausbauvariante der CDU/FDP Ratsmehrheit keine gute Wahl für Sehnde. Eher die vergebene Chance, den Bürgerinnen und Bürgern für die nächsten 25 Jahre ein attraktives Bad für die ganze Familie zu bauen, auch wenn dies mehr Geld gekostet hätte. Hier wird am falschen Ende gespart. Sehnde hätte mehr verdient gehabt!“ so der Fraktionsvorsitzende Toboldt abschließend.