Der Stammtisch im Restaurant Zeus in Sehnde war voll besetzt und hatte den Sehnder Landwirt Fabian Lehrke eingeladen. Man wollte sich unmittelbar fachkundig informieren lassen und Meinungen austauschen. Fabian Lehrke ist einer der Leiter einer KG, die 12 früher allein wirtschaftende Landwirtschaften in einem Unternehmen betreibt. Als studierter Landwirt hat er umfassende Kenntnisse in allen einschlägigen Bereichen.

Unter den Stammtischteilnehmern waren u. a. mehrere Ortsratsmitglieder, dabei auch Ortsbürgermeister Helmut Süß, der den Gast herzlich begrüßte und die Thematik einleitete. Lehrke berichtete über die Arbeit und die z.Zt. auch angespannte Problematik der landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen. Es ergab sich ein intensiver Austausch von Informationen, Fragen und Anmerkungen.

Dabei wurde klar, dass heutige Landwirtschaft mit manchen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. Insbesondere führt die Macht der großen Handelsketten zu ständigem Preisdruck und bedroht teilweise die Existenz der Betriebe. Trotz der sie vertretenden Landwirtschafts-Verbände können sich die Betriebe dagegen kaum durchsetzen. Gleichzeitig muss und will die Landwirtschaft Natur- und Landschaft erhalten. Der Umgang mit Tieren soll sorgsam und schonend sein, muss aber gleichwohl wirtschaftlich möglich sein. Zu allem gibt es viele gesetzliche Auflagen, die auch zu einem wachsenden bürokratische Aufwand führen. Tierhaltung, der Umgang mit Dünger und Spritzmitteln, die Unterhaltung von Blüh- und Grünstreifen, für all das und noch mehr gibt es gesetzliche Regelungen, deren Einhaltung überprüfbar dokumentiert werden muss. Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, aber auch die baulichen Einrichtungen auf den Höfen sind sind ebenfalls ein schwerwiegender wirtschaftlicher Faktor.

Es gab natürlich auch kritische Fragen und Meinungen. Als Fazit lässt sich aber sagen, dass heute die Anforderungen in diesem Bereich ebenso gewachsen sind wie die wirtschaftlichen Risiken. Teilweise sind Sünden der Vergangenheit zu überwinden. Das Verhältnis zwischen Gesamtgesellschaft und Landwirtschaft muss sich verbessern. All das aber erfordert gemeinsame Bemühungen der Politik, der Landwirtschaft und der gesellschaftlichen Kräfte. – Es war alles in allem ein überaus interessanter Abend.