Antrag vom 21. Juli 2016

Auch dieser Sommer zeigt es leider wieder:

Ohne Beheizung erreicht die Wassertemperatur im Waldbad Sehnde in der Freibadsaison nur an wenigen Tagen die 22 Grad-Marke, schon gar nicht zu Beginn und gegen Ende der Saison.

Auch die Sehnder Bevölkerung wird im Durchschnitt älter. Dennoch sind Mobilität und Fitness für immer mehr und immer ältere Menschen ein großes Thema. Als Familienstadt hat Sehnde dazu auch einen Beitrag zu leisten. Viele Menschen, egal welchen Alters, meiden aber Wassertemperaturen von unter 22 Grad.
Mit einer verlässlichen Wassertemperatur von 22 Grad ist über die gesamte Badesaison neben der zu erwartenden stärkeren Nutzung des Waldbades durch die Bürgerinnen und Bürger auch eine bessere Nutzung durch die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Sportunterrichts möglich.

Aus Kostengründen war bei der Entscheidung im Jahre 2008 zur Sanierung des Freibades eine konventionelle Beheizung gestrichen worden. Damals wurde von Investitionskosten in Höhe von 82.000,- Euro ausgegangen. Im Jahre 2014 teilten Sie auf Anfrage des SPD-Ratsmitgliedes Wolfgang Toboldt mit Schreiben vom 06.06.2014 mit, dass die Investitionskosten für eine konventionelle Beheizungsanlage oder ein über die Sonne beheiztes Bodenabsorberfeld nun bereits bei je rund 120.000,- Euro lägen. Auch der Einsatz eines BHKW mit evtl. späterem Anschluss über eine Fernleitung zur KGS oder den in der Nähe des Waldbades vorhandenen Turnhallen waren als Alternativen dargestellt.

Für den Einbau von Solaranlagen, herkömmlichen Heizungsanlangen oder BHKW´s besitzt die Stadtwerke Sehnde GmbH das nötige Knowhow. Damit könnte auch eine vom Finanzamt geforderte „wirtschaftliche Verbindung“ hergestellt werden, wenn die Stadtwerke Sehnde den Betrieb des Waldbades Sehnde übernehmen sollten.
Der Gesellschaftervertrag für die Stadtwerke Sehnde lässt - wie bei vielen anderen Stadtwerken auch, die bereits Bäder betreiben – den Betrieb eines Bades zu.

Durch die im Rahmen der Sanierung verkleinerte Wasserfläche und somit auch Wassermenge sollten die laufenden Kosten für den Betrieb eines beheizten Waldbades Sehnde gegenüber früheren Prognosen insgesamt geringer ausfallen.
Die „Grüntruppe“ der Stadtwerke Sehnde könnte bei der Pflege rund um das Bad eingesetzt werden und damit den Schwimm-Meister oder den Bauhof entlasten.

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Sehnde beantragt daher, dass der Rat der Stadt
Sehnde beschließen möge:

1. Der Betrieb des Waldbades Sehnde soll zur Badesaison 2017 auf die Stadtwerke Sehnde GmbH übergehen.

2. Der Bürgermeister wird beauftragt, zusammen mit der Geschäftsführung der Stadtwerke Sehnde mit den hierfür erforderlichen Vorbereitungen umgehend zu beginnen und die ggf. notwendigen (finanz-)rechtlichen Prüfungen mit dem Ziel einer Übertragung des Betriebs des Waldbads Sehnde auf die Stadtwerke Sehnde vorzunehmen bzw. vornehmen zu lassen.

3. Die Stadtwerke Sehnde installieren eine kostengünstige Anlage zur Beheizung des Wassers im Waldbad Sehnde, die ständige Wassertemperaturen von mindestens 22/23 Grad während der Badesaison sicherstellt.
Bei der Prüfung und Entscheidung für eine Heizungsanlage sollen auch Nutzungsmöglichkeiten der Wärmeabnahme außerhalb der Badesaison für die KGS, das ehemalige Bonhoefferhaus und/oder die Turnhallen berücksichtigt werden.