Mitglieder der Gruppe SPD-B‘90/Die Grünen haben das JobCenter der Region Hannover in Lehrte besucht um sich über die dort zu erledigenden Aufgaben und aktuelle Sehnde betreffende Statistikdaten (Stand Dezember 2016) zu informieren. Die ausführlichen Informationen erhielten sie vom Bereichsleiter der Standorte Burgdorf, Burgwedel, Lehrte und Sehnde, Herrn Björn Sund, sowie Frau Anne Tönniges, Teamleiterin Leistungsservice sowie Felix Werner, Teamleiter Markt und Integration.

In dem gut zweistündigen Gespräch wurden ihnen neben dem organisatorischen Aufbau der beiden Systeme der Arbeitsverwaltung in Deutschland, dem JobCenter Region Hannover insbesondere die Leistungen nach dem SGB II mit seinen Angeboten für Arbeitslose und Arbeitsuchende, für Rückkehrerinnen/Rückkehrer nach einer Familienphase und für Arbeitslose über 50 Jahre vorgestellt.
Im Zuständigkeitsbereich des JobCenters der Region Hannover leben rd. 1,317 Mio. Einwohner, von denen rd. 747.000 im Alter von 15 bis 65 Jahren sind. Es werden zurzeit ca. 120.000 Leistungsempfängerinnen/Leistungsempfänger betreut.

Das JobCenter der Region ist damit nach Hamburg das zweitgrößte JobCenter in Deutschland.
Auch die Kunden des JobCenters in Lehrte profitieren von der aktuell guten Konjunkturlage in Deutschland. Die Arbeitslosenquote für Lehrte beträgt daher zurzeit lediglich 5,6 % (verteilt auf SGB II = 4,0 %, SGB III = 1,6 %). Von den von Lehrte aus betreuten 2.300 Bedarfsgemeinschaften entfallen 608 auf Sehnde. Darunter sind allein 115 Bedarfsgemeinschaften von Alleinerziehenden!

In Sehnde sind von den 1.131 Regelleistungsberechtigten 278 im Alter bis 14 Jahre (davon 157 im Alter von 7 bis unter 15 Jahre), 110 im Alter 15 – 19 Jahre, 79 im Alter 20 – 24 Jahre sowie 664 im Alter über 24 Jahre. Bezogen auf die Einwohnerzahl Sehndes per 31.12.2015 beträgt der Anteil der Regelleistungsberechtigten 4,8 %. Von diesen Regelleistungsberechtigten gehen 220 einer Erwerbstätigkeit als abhängig Beschäftigte nach, davon 45,9 % mit einem Brutto-Einkommen von unter 450 €.

Aus Sicht des JobCenters ist ein offener, bewusster Umgang mit dem Thema „Hartz 4“/Arbeitslosengeld 2 in der Gesellschaft wünschenswert. Die Kommunen sollten für diesen Personenkreis z. B. eine Beratung bei Miet- und Energieschulden, Hilfestellung beim Wirtschaften mit der Grundsicherung und einer gesunden Ernährung bei nur geringen finanziellen Mitteln bieten.